Familienglück
Adventsgesteck brennt lichterloh. Die ganze Familie in Aktion. Nur der Schreck bleibt. Familienbande.
Der Weihnachtsteller war für uns Kinder etwas Besonderes. Soviel Süßes auf einmal. Ich mochte gar nichts nehmen von diesen Köstlichkeiten in dieser Fülle. Das schöne Bild sonst zerstört. Nach und nach gönnte ich mir etwas. Ich teilte es mir ein. Mein Bruder naschte von meinem Teller. Seiner sah schon sehr geplündert aus.
Blöckflöten. Wir übten Weihnachtslieder. „Kommet ihr Hirten“. Das Meisterstück für uns Kinder. Ein flottes Lied. Die Griffe mussten sitzen. Ob ich es noch spielen könnte?
Mein Vater machte sich bei unseren Geschenken gerne einen Spaß. Es war eine längliche Packung, die mich neugierig machte. Eine Mundharmonika konnte hineinpassen. Papa lachte: „Ein richtig gutes Radiergummi!?“ - „Papa, doch kein Ratzefummel, sehr lustig!“, antwortete ich entrüstet. ´Meinte Papa auf so etwas fielen wir rein? Aber was war es dann?´
Eine Uhr! Glück pur. Erinnern kann ich mich an zwei Armbanduhren, die ich geschenkt bekam. Irgendwann ging die erste Uhr kaputt. Sie hatte ein rotes Lacklederband mit Löchern. Nannte man sie Rallyelöcher? Ich fühlte mich damit, ja wie eigentlich. Was sagten wir als Kinder oder Jugendliche? Heute wäre es vielleicht „cool“ gewesen. Jedoch ist dieses Wort für die Jugendlichen heute auch schon nicht mehr passend.
Meine zweite „coole“ Uhr war eine Citizen mit einem Metallarmband. Eine Citizen. Mein ganzer Stolz. Ich warf sie nie weg, als auch sie nicht mehr funktionierte. Ein Geschenk meines Vaters, eigentlich der Eltern zu Weihnachten.
Papa hatte sie ausgesucht. Er starb mit 53 Jahren. Ich vermisse ihn. Über dreißig Jahre kann ich nicht mehr mit ihm reden. Er würde sich freuen, würde er sehen, wieviel und über was ich schreibe. Er liebte die Sprache auch sehr. Wie ich Vielleser. Wenn er Zeit dazu hatte. Geschrieben hatte er als Schüler gut und gerne. Seine Aufsätze wurden in den Klassen unter ihm den jüngeren Schülern und Schülerinnen als Beispiele vorgetragen.
So denke ich an meinen Vater oft beim Schreiben und Formulieren und immer und immer. Geertje Jürgens Wallasch
© geertjens
Licht im Dunkel
Kerzenschein und Kinderaugen leuchten hell im Lichterglanz. Malgeschichte.
Mit Nadine zur Weihnacht hin - im Advent. Licht im Dunkel.
Stille. Zeit für mich.
Auf dem Weg zur Weihnacht hin.
© geertjens
Geertje Jürgens-Wallasch
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Elvira (Mittwoch, 06 Dezember 2017 08:56)
Liebe Geertje,
welch ein schöner Blick auf Familienfreuden- und Traditionen zur Adventszeit. Darin eingebunden sind die geliebten Menschen, die nicht mehr da sind und die wir auch, wie bei deinem Vater, noch über 30 Jahre später, vermissen. Doch in unserem Herzen sind sie ständig bei uns. Wir können mit ihnen reden, unsere Gedanken teilen und es gibt die Geschichten von ihnen, die wir herausholen, an die wir uns gern erinnern.
Mir geht es wie dir.
Einen wunderbaren Nikolaustag wünsche ich dir
Elvira
Geertje (Mittwoch, 06 Dezember 2017 16:10)
Liebe Elvira,
deine Worte bringen so schön authentisch rüber, was du empfindest. Ich danke dir und grüße dich als
Nikolausi �
So bin ich gerade unterwegs....mit gefülltem Strumpf �