Da war er wieder der Vielfalter, der auch Wandelsinn ausmacht. Alice nahm mich mit auf eine neue kleine Entdeckungsreise. Du wirst dich wundern, lud sie mich ein. Ich staunte.

Du nimmst etwas mit. Nach Hause. So Alice. Und so war es dann auch.

Wieder einmal. Alice wunderte es nicht.

Bilder, Fotografien und Installationen in Kombination und in der Begegnung von Wechselwirkungen, die etwas erzählten. Wie auch Gefäße, alte und neue. Lasst euch etwas erzählen...

Autumn Leaves an einem Spätsommerabend, der noch einmal zeigen wollte, wie bezaubend, betörend, berauschend das sein konnte. Die Luft umgab sie wie ein leichtes Kleid, zerzauste ihr Haar. Sie fuhr oben ohne, wieder mal. Was für wundervolle Tage in den letzten Tagen dieser Sommersonnenzeit.

"Autumn Leaves" präsentiert von 'A Taste of Brasil' mit Wolfgang Reich, Gitarre, Vocal; Pascal van de Heusen, Bass, Gitarre; Achim Theußen, Percussion, stimmten die Besucher*innen ein wie auch Alice und mich an diesem Abend im Kunstsalon mit pulsierenden Rhythmen. So konnte man es vorher lesen. Und so war es jetzt hier. Eine sinnliche Melange. Für Wandelsinn wie geschaffen. Das war kein Zufall. Das war die Sehnsucht, die dir zufällt. Das war ein Geschenk. Dieses kleine feine Musikensemble, deren Melodien durch den Raum schwebten, durch die Akustik dieses wundervollen fast tonnenförmigen Gewölbes in die Gehörgänge drangen und die Menschen still werden ließen. Sie nach Brasilien schickten, nach Afrika und mich in meinen Erinnerungen nach Mauritius. Dort gab es ähnliche Klänge, die immer noch ganz leise mich begleiten, manchmal.

Hier schwang eine Leichtigkeit durch den Raum, durch die Räume. Kleine Brezeln, Nüsse luden zum Knabbern ein. Verschiedene Weine im Angebot. Und natürlich auch Wasser. Denn nicht alle wohnten um die Ecke. Und doch machten sie sich auf, um diesen Ort zu entdecken. Diesen Salon, der die Kunst darstellt. Die von Bettina Hachmann. Und die von immer wieder anderen kreativen Menschen, die sich in Beziehung setzen. Zu den Menschen. Den Besuchern. Den Bewunderern der schönen Künste im allgemeinen und im Detail oder in vielen Facetten. Kunst birgt Vielfalt. Das war es auch, was Alice liebte. Aber nicht nur das. Es war dieser Ort, an dem sich immer wieder andere Dinge auftaten, die es zu ergründen galt. Die das Auge verwöhnte, das Schönes sucht, ein Leben lang. So empfand es Alice. Wieder einmal.

Menschen waren nicht viele da. Diesmal nicht. An diesem besonders schönen Spätsommertag suchten die Menschen die Schönheit in der Natur, dachte Alice. Vielleicht. In ihren Gärten. Auf ihren Terrassen. Wer wusste es schon, vielleicht ein letztes Mal, bevor die Temperaturen niedriger wurden. Der Herbst sich zeigte in seinem schönen Kleid. Den schönen bunten Blättern. Die Farbenvielfalt leuchtete Alice schon heute entgegen in Ansätzen auf der Fahrt zum Kunstsalon. Der Wind wuselte durch ihr Haar beim gänzlich geöffneten Dach. Und so kam sie dann auch an und staunte, wie sich die Räume, die Ecken und Nischen, auf den Simsen die Einzelheiten präsentierten. Das gefiel der Sachensucherin, die sie von Haus aus war.

Die Fotoinstallationen von der jungen niederländischen Künstlerin Tubien van Welften wieder so anders. Spannend wie sich Kunst entwickelte. Wie Kreativität sich entfaltete. Diese Kunst musste man gesehen haben, um sie zu begreifen, sie zu erahnen. Meine Fotos, die ich machte, zeigen in minimalistischen Andeutungen die Faszination, die von den Werken Tubiens ausgingen. Doch Alice war zufrieden.

Ihr Gedächtnis birgt die Fantasie, die sie in sich trägt. Beim Anblick der Fotos sprüht ihre Fantasie wie ein kleines Feuerwerk. Immer.

© geertjens © wandelsinn