Eine Idee erscheint...
Und die kommt ja nicht einfach mal eben so. Oder doch. Aus heiterem Himmel. Das kann schon sein. Vielleicht scheint das aber auch nur so.
Die Idee schlummert. Im Verborgenen. In uns. Wir beschäftigen uns mit etwas. Und dann. Auf einmal ist sie da. Die Idee. Wie eine Eingebung. Dieses Etwas erscheint als Idee, die bereits Wurzeln hatte.
Sie wird geboren. Sie war nicht nur in uns. Sie wurde beeinflusst, entwickelt auch durch äußere Einflüsse, Erlebnisse. Das, was wir aufnahmen, mäanderte und mauserte sich zu etwas, woraus etwas entstand.
Das muss nichts völlig Neues sein. Wenn es in die Situation, in den Lebensumstand passt, wirkt es. Im Leben. Oder auch später. Wie eine tolle Idee. Etwas Besonderes. Vielleicht nur für dich. Aber du musst erstmal darauf kommen.
Wenn dir diese Idee erscheint und du daraus etwas machst, kann richtig ´was daraus werden. Wie kam ich darauf?
Murakami
Nicht zum ersten Mal. Ich lese ihn. Mal wieder. Dieses Mal nahm ich mir sogar zwei dicke Bände vor und das war ungewöhnlich. Als Vielleserin bedenke ich, was ich anfange zu lesen. Zeit. Haruki Murakami entdeckte ich relativ spät. Was ich las, begeisterte mich. Durch seine Bücher geht ein Geist, der sich mit meinen Geistern zu vereinen scheint. Keine Erscheinung. Wie die Idee, die im ersten Band erscheint.
Der Titel der beiden Bände heißt: Die Ermordung des Commendatore. So eine Überschrift hätte mich nicht einmal gelockt, das Buch in die Hand zu nehmen. Ich tat es, weil Murakami der Autor war. Ich schlug das dicke Buch auf und las den Untertitel dieses ersten Bandes: Eine Idee erscheint. Nun neugierig geworden, wollte ich wissen, wie die Fortsetzung betitelt war.
Raffiniert. Das dachte ich, als ich las: Eine Metapher wandelt sich.
Diese beiden Untertitel miteinander verbunden, lösten etwas in mir aus. Diese beiden Aussagen als Unterscheidung oder Verbindung der beiden Bücher faszinierte mich, und so begann ich einzutauchen in die Welt des Murakami. Und bin mittendrin.
Die Idee erschien tatsächlich. Ich lernte sie kennen. Die Erscheinung. Die fast fünfhundert Seiten waren schnell gelesen. Viele Zeilen las ich langsam und mit Genuss.
Wie würde es weitergehen. Mit der Idee. Darauf musste ich warten. Ich hatte die Fortsetzung zu Hause gelassen. Meistens lese ich zwei oder drei Bücher parallel. So überließ ich die sich wandelnde Metapher sich selbst. Sie lag auf meinem Schreibtisch und wartete auf mich.
In den Ferien dann hätte ich am liebsten sofort weiter gelesen. Aber es hatte auch etwas. Diese Unterbrechung. Ich ging meinen eigenen Gedanken nach. Ihr wisst ja, ich war in Ingedanken.
Auch ihr müsst nun warten. Auf die Fortsetzung. Vielleicht macht ihr euch eure Gedanken. Oder fangt an, das Buch, die Bücher zu lesen.
Ich bin mittendrin. Für euch war ich kurz draußen. Bis die Tage...
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