Wir, Christinnen und Christen aus mehreren Landeskirchen laden ein, nach Büchel (bei Cochem/Mosel) zu kommen. Dort lagern US-amerikanische Atombomben. Diese sollen modernisiert werden. Das macht ihren Einsatz – sie werden dann von deutschen Flugzeugen zum Ziel geflogen – wahrscheinlicher. Es droht ein millionenfacher Tod wie in Hiroshima und Nagasaki.
Glauben, Gewissen und politische Vernunft bewegen uns, Massenvernichtungswaffen abzulehnen. Wir laden alle Menschen ein, die für den Abzug und das Verbot der Atomwaffen sind, vor dem Fliegerhorst öffentlich und gewaltfrei dafür einzutreten und den Umstieg auf eine friedenslogische Außen- und Sicherheitspolitik zu fordern.
Nicht zuletzt aufgrund der jahrelangen Bemühungen der Internationalen Kampagne für ein Verbot von Atomwaffen (ICAN) haben am 7. Juli 2017 bei der UN-Generalversammlung 122 Staaten für den Verbotsvertrag aller Atomwaffen gestimmt. Dafür erhielt ICAN den Friedensnobelpreis 2017. Auch der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) engagiert sich seit Jahrzehnten gegen Atomwaffen. Ebenso fordern ganz aktuell Papst Franziskus und die Evangelische Kirche im Rheinland wie auch andere Landeskirchen deren Abzug und weltweite Ächtung.
Bereits 2010 haben der Deutsche Bundestag und der rheinland-pfälzische Landtag die Bundesregierung aufgefordert, den Abzug der Atomwaffen aus Büchel zu veranlassen. Doch diese weigert sich bislang, entsprechend tätig zu werden.
Deshalb fordern wir, dass die Bundesregierung
den Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnet,
die „nukleare Teilhabe“ innerhalb der NATO beendet,
für den Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland und Europa eintritt,
ihre Außen- und Sicherheitspolitik zivil orientiert.
Der Ökumenische Rat der Kirchen hat 2013 zu einem Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens aufgerufen. Wir sehen unseren Aktionstag 7.7.2018 zum ersten Jahrestag des Beschlusses der UN-Vollversammlung als einen Schritt auf diesem Weg. Wir freuen uns, wenn möglichst viele Mitglieder kirchlicher Gemeinden und Gleichgesinnte von außerhalb der Kirchen daran teilnehmen und somit ein deutliches Zeichen für eine friedlichere Zukunft setzen.
Programm:
11.00 Uhr Anreise, Musikprogramm
11.58 Uhr Gottesdienst mit Pastor Renke Brahms, Bremen, dem Friedensbeauftragten des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
13.00 Uhr Mittagspause
13.45 Uhr Kulturprogramm mit Musik und Kurzansprachen (u.a. Vertreterin von ICAN, nähere Angaben nach Ostern auf unserer Website)
15.15 Uhr Gemeinsame Symbolhandlung
16.00 Uhr Heimreise
Wir bitten schon jetzt darum, für diesen Pilgerweg zum Aktionstag zu werben und diesen Tag in die Jahresplanung der Gemeinden oder Organisationen einzubeziehen.
Der Kirchenkreis Kleve organisiert eine Busanfahrt. Abfahrtsorte sind in Geldern, Bahnhof um 7.00 Uhr und in Goch, Bahnhof um 7.30 Uhr. Selbstverpflegung ist obligatorisch, der Fahrtkostenanteil beträgt 10 Euro p.P.
Anmeldungen sind erforderlich im Gemeindebüro der Evangelischen Kirchengemeinde Geldern, Tel. 02831 800 01 oder Mail: geldern@ekir.de
Weitere Informationen: kirchengegenatomwaffen.wordpress.com
Die Projektgruppe des Aktionstages 7.7.2018 besteht aus Christinnen und Christen aus den Evangelischen Kirchen in Baden, Bayern, Hessen-Nassau, Kurhessen-Waldeck, der Pfalz, im
Rheinland und in Württemberg.
Synodaler Arbeitskreis Frieden im Evangelischen Kirchenkreis Kleve
Geldern. Vier Stationen mit Touch-Screens und verschiedene Anschauungsobjekte: Ab dem 1. März können Interessierte in der Heilig-Geist-Kirche friedliche Alternativen zum Krieg erforschen. Gegen Apathie. Von Christoph Kellerbach
Die Welt scheint immer kriegerischer zu werden. Tod, Terror und Gewalt bestimmen oft die Nachrichten. Doch wie ist es möglich, ohne Gewalt gegen Konflikte vorzugehen, so dass nicht noch mehr Aggressionen aufeinanderprallen? Das Projekt "Alternativen zum Krieg" gibt Antworten darauf. Es konnte dafür die Wanderausstellung "Frieden geht anders!" nach Geldern holen, die vom 1. bis 8. März in der Heilig-Geist-Kirche stattfindet.
"Der Grundgedanke war: Immer wieder gibt es Konflikte, wo wir nicht genau hinschauen. Und Krieg hat nichts mit Nachhaltigkeit und wirklichem Frieden zu tun", erklärte Sabine Heimann, die Synodalbeauftragte für Friedensfragen im Kirchenkreis Kleve und Pfarrerin in Geldern. "Die Ausstellung soll nun anhand von sieben verschiedenen Stationen sieben verschiedene Konflikte zeigen, für die in den letzten 20 Jahren friedliche Lösungen entwickelt wurden." Das Baltikum, Mosambik, Südafrika und mehr werden hier angesprochen. Die vom Arbeitskreis "Frieden" im evangelischen Kirchenkreis ausgehende Präsentation wird dabei "viele Aussteller und Exponate für eine sinnliche Ansprache des Besuchers bieten. Dazu kommen vier Multimedia-Stationen", verriet Heimann.
Ihr Arbeitskreis-Kollege und Pfarrer in Weeze und Kervenheim, Johannes Fries, erinnerte sich an ein erschreckendes Beispiel für die momentane Apathie gegenüber dem Krieg: "Im Konfirmanden-Unterricht meinte ein Mädchen: 'Krieg kriegen wir sowieso." Wow. Was ist das für eine Realität? Das habe ihn echt erschreckt. "Krieg ist kein Schicksal. Wir können etwas dagegen tun. Jeder kann viele kleine Aspekte finden, in denen er stark ist. Man braucht da natürlich Vorbilder sowie Inspiration, und wir hoffen, genau das in unserer Ausstellung zu bieten."
Geertje Wallasch aus dem Arbeitskreis betonte, "dass wir im Sommer 2016 mit der Planung angefangen haben und auch extra Programme für Lehrer und Schüler anbieten". So gibt es nicht nur die Ausstellung selbst, sondern am Mittwoch, 1. März, von 16 bis 18.15 Uhr findet eine Fortbildung für Lehrkräfte statt, bei der besprochen wird, wie der Besuch der Ausstellung weiter im Unterricht thematisiert werden kann. Auch Arbeitsmaterialien sind vorhanden, um die "Alternativen zum Krieg" im Klassenzimmer weiter zu diskutieren. Am Donnerstag, 2. März, gibt es zusätzlich um 19 Uhr von Andreas F. Kuntz den Vortrag "Mut zur Begegnung" zu hören. "Frieden braucht Mut, und dafür braucht man einen wachen Geist. In jeder Situation muss man das Interesse am Gegenüber, an seinem Konfliktpartner, suchen, auch in schwierigen Situationen", meinte Fries.
Ab 1. März können Neugierige die "Alternativen zum Krieg" in der Heilig-Geist-Kirche erforschen. Gruppen und Schulklassen melden sich im Gemeindebüro der evangelischen Kirchengemeinde Geldern an, Telefon 02831 80001. Mehr Infos auf www.kirchenkreis-kleve.de.
Quelle: RP