Bildhaft verwortet
Dieses Bild mag ich besonders, meinte Alice und meinte dieses und meinte dieses und das kam ihr auch noch in den Sinn.
Diese satte Farbe, gelbockersommersonnig, hatte der Maler erstmal gemischt, verbunden, gebündelt, um so etwas bildhaft darzustellen, zu zeigen. Diese Farbe. Dieses Bild. In der Natur. Für eine Ewigkeit. Damit Menschen es sehen, es betrachten, es bedenken. Sich erfreuen. In die Freude kommen. Ihren Atem spüren. Das Leben erfassen. Es fassen mit ihren Sinnen. Sinnhaft gesprochen.
Die Ähren wiegen sich. Ganz leicht. Wabern in der feinen Luftbewegung wie ein schwingender Hauch. Du musst genau hinschauen. Dann spürst du es, bevor dein Auge es erfasst, es sieht. Du spürst es. Du bemerkst es. Und es ist in dir. Für eine Ewigkeit. Die dich voll macht. Die dich erfüllt und du meinst zu schweben. Über diesem satten Feld in diesen vangoghschen Farben. Da mischt sich das Laufen, dein Lauf, vorbei auf dem Feldweg, mit dem Bild, das du aus dem Buch kennst, das du im Museum gesehen, als du davor gestanden, gehen wolltest. Weiter. Und wieder einen Schritt zurück machtest, um zu sehen . Dieses Bild. Um zu atmen.
Warum lieben Schreibende die Malenden? Warum verbindet sich diese Kunst, fragt sich Alice. Geht das nur mir so? Oder ist das fast schon normal? Aber was ist normal. Die Normen, die Norm, haben wir gelernt. Sie verstanden, sie gelebt. Sie begriffen, manchmal nicht. Sich widersetzt. Sie gelebt.
Ich verlier mich. Im Bild und verlasse die Norm. Sehe die Farben, die Schwünge, die malende, arbeitende Hand. Der Künstlerin. Die Kunst. Das Bild. Und werde satt. Auch wenn die Farben nur angedeutet sind. Ich die Formen weiterdenke, die mich nähren. Ich anders, als der Nächste, der es betrachtet oder vorbeigeht, weil es nicht nährt. Ihn oder sie, die zum nächsten Bild geht oder weiterblättert in der Flut der Kunst. Diesem Schönen, was wir lieben.
©geertjens ©wandelsinn
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