"Was ihr machen wollt, weiß ich nicht", sagte Pippi. "Ich werde jedenfalls nicht auf der faulen Haut liegen. Ich bin nämlich eine Sachensucherin, und da hat man niemals eine freie Stunde."
Da habe ich mir ja ein Süppchen eingebrockt. Und dafür brauche ich zumindest einen Löffel, um sie auszulöffeln! Ich kann sie also nicht abgeben. Was möchte ich noch machen, bevor ich dies tue. Abgeben. Die Löffel. Was mache ich, wenn ich die Löffel abgegeben habe? Wahrscheinlich nichts mehr, noch nicht einmal eine Suppe auslöffeln. Grins. Die Suppe, die ich mir eingebrockte, hat damit zu tun, dass ich nun überlege, was ich noch tun möchte, bevor ich die Löffel abgebe. So versuche ich nun Löffel für Löffel das Süppchen zu probieren. Vielleicht kommt dabei eine Löffelliste heraus, wenn ich auf den Tellergrund schaue.
Diesen Teller Suppe werde ich wohl nie ausgelöffelt haben.
Für mich ist es schwierig, an einer Löffelliste zu arbeiten. Vielleicht bin ich noch nicht so weit? Ich meine, eine finale ! Löffelliste zu setzen. Und wenn es für mich so weit ist, also ich keine Löffel mehr brauche, ist es wahrscheinlich zu spät. Ich schreibe das erste Mal hier mit, habe auch jetzt erst wahrgenommen, dass es die finale Löffelliste sein soll. Aber kann man das überhaupt? Ich lebe die meiste Zeit im Hier und Jetzt. Und handele danach. Natürlich gehen meine Gedanken auch in vergangene Sphären oder in die Zukunft. Was war, was kommt. Jedoch habe ich nie wirklich lange im Voraus geplant. Die Visionen, die ich habe, versuche ich mitten im Leben umzusetzen. Das ist Leben! Für mich. Gefühlt stecke ich ständig mitten in meinen Visionen. Manchmal stört mich mein Alltag dabei. Zeit fliegt. Und dann wieder freue ich mich über meinen Alltag. Der verspricht Regelmäßigkeit und Geborgenheit. Wenn ich Kreativität mit Alltag verbinden kann und sie sich vertragen, ist das eine wunderbare Erfahrung.
Bücher Keuck
in Geldern
Dies ist meine sehr persönliche Buchhandlung! Gerade in diesen Tagen ist eines der Schaufenster passend zum Thema dekoriert.
Für die Umsetzung meiner Ideen, Visionen leide oder streite ich schon mal, was ich nicht gerne tue. Das Streiten. Aber das „Kämpfen“ für etwas ist wahrscheinlich gelebte Leidenschaft. Ich erleide etwas, um eine Vision zur Wahrheit werden zu lassen. Ob das dann die erträumte Wirklichkeit ist, ist wahrscheinlich nie die Realität. Ihr seht schon, eine kleine Philosophin bin ich auch ;-) Jedoch möchte ich mich nicht als solche tatsächlich bezeichnen, ich betitele mich schon mal als Spinnerin, nicht mit dem Garn, einfach so und zuweilen überall mal. Deshalb haben die Menschen, vor allem die, die mich nicht gut kennen, es manchmal nicht leicht mit mir: Was meint sie jetzt?
"Das mache ich demnächst mit Philipp und Julius. Und später dann mit Kilian :-)"
Aber ich schweife ab und riskiere die Fußnote "Thema verfehlt".
Immerhin ließ ich mich auf den Auftrag des Totenhemd-Blogs ein, eine "Löffelliste" zu erstellen.
Eigentlich möchte ich einige Dinge noch erledigen oder ich wünsche sie mir. Und von Hindernissen möchte ich mich eigentlich nicht aufhalten lassen. Ja eigentlich. Aber damit ist das so eine Sache. Da helfen das Planen, die guten Vorsätze nicht immer. Siehe z.B. meine kleine Geschichte über die Umleitungen mit der Bahn oder die selbst verschuldete Umleitung, abhängig von einem tiefenentspannten Menschen,der auf unser Wohlbefinden Einfluss nimmt, den man so nicht wirklich will.
Beides nachzulesen hier:
Das sind ja nur Kleinigkeiten, unwichtige Dinge.
Eigentlich. Unwichtig. Aber was ist denn nun wichtig oder gar wesentlich? ;-) Welche Löffel?
Hurra, ich lebe noch ;-) Und glücklich. Ich habe genug zu Essen, ich brauche mir keine Gedanken über Wasservorräte zu machen. Aber Gedanken mache ich mir: über Wasservorräte, über unsere Umwelt. Nicht nur für uns im Hier und Jetzt. Nein, für unsere nächsten Generationen. Was können wir tun? Manchmal nicht viel. So dachte ich oft als Jugendliche.
Ich kleiner Wicht.
Wichtig. Wichteln. In Skandinavien: Julklapp! Gefällt mir. In Schweden sogar das reguläre Wort für Weihnachtsgeschenk. Kleine Exkursion. Pippi und July gewidmet.
Aber es lohnt sich, über den Tropfen auf dem heißen Stein nachzudenken. Jeder nur ein bisschen, das würde schon funktionieren. Das ist nicht einfach, weil selbst wir, die wir uns das vornehmen, auf anderen Wegen unterwegs sind: Es lebt sich gerade so gut.
Das Leben genießen, das sollten wir auf jeden Fall. Ich freue mich nicht nur für mich, sondern für jeden anderen Menschen, wenn das gelingt. Ich wünsche es jedem.
Doch, doch, ich bin eine kleine Genießerin. Da genügen nur Kleinigkeiten. Und so wichtig. Damit wir unseren Aufgaben gerecht werden können. Vorhaben in die Tat umsetzen können, die für uns wichtig, wesentlich sind. Froh bin ich, ich habe gute Möglichkeiten, Voraussetzungen. Das ist nicht selbstverständlich.
In einem synodalen Arbeitskreis Frieden versuchen wir etwas auf den Weg zu bringen. Der Tropfen ist es. Nicht einfach, aber immerhin.
Meinen kleinen Enkeln möchte ich etwas mitgeben, bevor ich die Löffel abgebe. Bevor ich die Suppe ausgelöffelt habe......
Nun ist unser Jüngster geboren. Am 4. November. Pure Freude. Kilian. Der Kämpfer. Der Krieger. Mann der Kirche. Kämpfen muss man gerade in der heutigen Zeit mehr den je. Das ist natürlich nur eine individuelle Wahrnehmung. Es gab bestimmt zu jeder Zeit, Dinge, die schlimm waren und mit denen man fertig werden musste. Die Kriege. Hoffentlich müssen unsere Nachkommen so etwas nicht mehr erleben. Ich gehöre einer Generation an, die das 'Gott sei Dank' nicht musste. Ich weiß es nur von Erzählungen und aus Büchern. Kilian. Ich bin mit diesem Namen überrascht worden. Ich hatte bei der Wahl des Namens keinerlei Einfluss. Da nehme ich mich sehr zurück. Aber vielleicht doch indirekt.
Als Christin möchte ich Gesicht zeigen. Deshalb nutzte ich die Chance, als ich gefragt wurde, ein Statement für den rheinischen Presbyter*innentag abzugeben, der in diesem Jahr in Hilden statt fand.
„Wir müssen als Christen Gesicht zeigen.“ Das fiel mir als Erstes ein, als ich darüber nachdachte, warum ich in diesem Jahr den Tag der Presbyter*innen in Hilden besuchen möchte. Umso schöner war es für mich, als ich das Motto des 4. Tages rheinischer Presbyterinnen und Presbyter am 25. März 2017 in Hilden las: „Ihr seid der Hoffnung Gesicht“. Ja, wir sollten versuchen, als Vorbild zu fungieren, in all unserer Unvollkommenheit, mit der wir leben. Und dabei ist es wichtig, nicht stehen zu bleiben, sondern weiter zu gehen, der Hoffnung entgegen mit neuen Erkenntnissen, die uns helfen und weiterbringen. Um für unseren Nächsten da zu sein. Neue Impulse erhoffe ich mir in meinen erwählten Workshops an diesem Tag. Als Christ, als Mensch, in Gemeinschaft, voneinander lernend. Um eine Stütze zu sein, Hoffnung zu geben, zu zeigen, wie ein gutes Miteinander hier auf Erden gehen könnte. Für uns und die künftigen Generationen.
Nicht stehen bleiben, weiter gehen......das ist mir wichtig. Vielleicht heißt deshalb meine Seite, die Ende Juli entstand: „Wandelsinn“.
https://www.wandelsinn.de/
Meine Seite auf Facebook „Berichte, Rezensionen und mehr“ hat den Untertitel @Sinnerfahrung.
Das wird mir hier an dieser Stelle, in dem ich das schreibe, erst richtig bewusst. Wozu so eine geforderte Löffelliste, auf die ich mich einließ, die mir nicht wirklich liegt, alles gut ist.
In dieser Challenge zu den letzten Schreiberinnen zu gehören, gibt mir die Möglichkeit, nicht nur in Kommentaren auf die vor mir Schreibenden einzugehen. Hoffentlich verstoße ich jetzt nicht gegen die Regeln. Haben wir eigentlich auch Schreiber, frage ich mich gerade? Und wenn ja, warum nicht ;-)
Ein besonderes Bedürfnis ist mir hier zu erwähnen und zu raten, die Reisewünsche einer Challengerin nach Canada oder Schottland und das Nordkap unbedingt in die Tat umzusetzen. Ich durfte es erleben. Schottland, schon dreimal, mit vor allem den äußeren Hebriden. Löffelliste: Das möchte ich unbedingt nochmal machen. Canada, unser Traumland: fünfmal. Zweimal Ostküste im Herbst, Indian Summer. Aber schon ein Weilchen her. Ob ich/wir nochmal zu Wiederholungstätern werden, schaun wir mal. Oder vielleicht ja doch mal wieder ganz etwas Neues:
Taka-Tuka-Land
und dort neue Wörter finden, wie den „Spunk“ ;-)
Ihr seht auch hier, ich setze mir keine Ziele, die ich unbedingt schaffen muss.
Na ja, besonders was das Reisen betrifft, obwohl ich immer eine Reisetante war und wahrscheinlich auch noch bin. Die Sehnsucht steckt so tief in mir drin, aber auch nach Heimat. Das merke ich vielleicht auch daran, dass ich die Orte in der Welt, die ich ein wenig kennenlernen durfte, da nochmal hin möchte. Mich reizt immer weniger das absolut Neue. Und doch wird es ja so sein, wenn ich an die Orte zurück käme, wo ich schon war, die Veränderung, besonders auch der gesellschaftlichen nicht zu übersehen wären? Was hat sich alles in der Welt getan, mit einer Schnelligkeit, die meiner geliebten Langsamkeit gewaltig entgegen tritt. Apropos Langsamkeit. Das Nordkap sehr schön! Sollte man bei gutem Wetter erleben, sonst ist die Enttäuschung ein Reisegesell. Und hier wirklich nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ unterwegs sein.
Wie ihr seht, scheint es mir ebenfalls ein Bedürfnis zu sein, mitzuteilen, zu teilen, weiterzugeben, zu schreiben. Vielleicht ist dies das „Non plus Ultra“, das meiner Löffelliste zumindest eine Überschrift gibt. Zulange hatte ich nicht genügend Zeit dazu, die ich jetzt mehr habe und genieße. Das andere wird. So oder so. Dann und Wann. Davon bin ich überzeugt. Ich lass mich überraschen....
Und July ging zum Regenbogen...
U – ku – le – le – das bringt in mir etwas zum Schwingen und seit dieser Challenge und Annegrets Löffelliste winkt hier in mir ständig die Lebensfreude und das mitten im November! Euch allen Dank für Eure Beiträge, das war für mich das reinste Lustwandeln. Mit allen Sinnen hüpfte ich wie ein Floh durch die Tage.
U – ku – le – le . . . .
Text und Bilder
© geertjens
Kommentar schreiben
Elvira Löber (Montag, 27 November 2017 10:12)
Liebe Geertje,
sich wandeln, wäre das nicht bereits ausreichend für eine Löffelliste und eine immerwährende Aufgabe. Ach und Sachensucherin, Stricklieseln, sich als Christin zeigen sowie ins Taka-Tuka-Land reisen sind wunderbare Vorhaben. Dann als kleiner Wicht oder sagt man Wichtin diese Erde fürsorglich behandeln für die nächste Generation, welch eine gewaltige Aufgabe und jede noch so winzige Kleinigkeit ist dabei wichtig. Neue Wörter bilden, teilen und genießen, beim Wort Ukulele mitschwingen und sich über das Leben im grauen November freuen. Welch eine schöne Löffelliste.
Jetzt gratuliere ich dir noch zur Großmutter, Oma oder wie immer du dich bezeichnest. Es ist immer wieder ein Wunder, wenn ein kleines Menschenskind auf die Welt kommt.
Mit genußvollen Grüßen
Elvira
Geertje Wallasch (Montag, 27 November 2017 10:49)
Liebe Elvira, wenn Menschen so "mitschwingen" wie du, dann bereitet das Freude! Und es ist ein nicht unwesentlicher Anstubser, weiter an dem zu arbeiten, was ich mir vornehme. Und als Arbeit empfinde ich es nicht, weil ich es gern mache. Die Hürden, die es dabei manchmal zu überwinden gilt, fordern mich heraus. Das ist oft nicht einfach. Jedoch wandeln, auf dem Weg sein....offen für einiges und vieles: seinen eigenen Sinn auch mal wandeln....und dennoch an manchen Stellen die eigene Haltung bewahren! Das ist mir wichtig. Lieber Gruß von einer Wichtin ;-) (Wir beide nehmen dieses Wort jetzt einfach in unseren Wortschatz auf.) Vielleicht zeigt dieses Wort, dass auch ein kleiner Wicht wichtig sein kann. Der Tropfen....
Hiltrud (Montag, 27 November 2017 15:46)
Hi, toller Beitrag. Und ich teile so vieles ... bin auch Sachensucherin ;-) seit dem Alter von 7 Jahren, als Pippi in mein Leben trat, überhaupt Pippi!., stricken - JAA!, Christin - JAA!, ... und Reise-Sehnsucht ist auch da.
Alles Liebe, Hiltrud
Petra (Dienstag, 28 November 2017 08:59)
Liebe Geertje,
wow, so viele Gedanken! So schön dass du dabei bist bei unserer diesjährigen November-Challenge.
Kilian ist geboren und ich freue mich mit dir! Dass wir ein bisschen auf die Welt aufpassen für die nächste Generation gefällt mir und ihr auch etwas mitgeben von unserem Wissen und Erfahrungen.
Deine Fotos sind schön, danke dafür.
Hab einen schönen Tag.
Herzlich
Petra
Geertje (Mittwoch, 29 November 2017 16:41)
DANKE für eure Rückmeldungen und Glückwünsche. Es hat mir Freude gemacht, dabei zu sein!