Glücklich am Niederrhein
Dieser Duft. Dieser erdige Duft. Wenn es regnet oder auch danach. Lange warteten wir schon auf Regen. Jetzt fiel er, jedoch immer noch zu wenig. Die Trockenheit hielt ungefähr drei Monate an, bevor ein wenig Nass vom Himmel fiel. Auch wenn ich während dieses Sommers oft schwitzte und es ungewohnt heiß war, genieße ich diesen Sommer. Er erinnert mich an meine wunderbare Kindheit. In meiner Erinnerung erlebte ich nur solche Sommer mit seiner beständigen sommerlichen Wärme. Mir fallen sofort viele glückliche Zeiten ein.
Da ist der Bach, fast vor der Tür. Die Stichlinge, die wir fingen. Wir entließen sie auch wieder in ihre Gefilde. Wir wollten sie nur einmal genau betrachten. Und natürlich war es ein wundervolles Spiel.
Und da ist der Waldsee. Mit einem 25Meter Becken und einem 50Meter langen. Oder wir liefen einfach so in den See hinein. Wunderbare Kinderwelt. Den Regenguß, den ich gerade hier in meiner Heimat am Niederrhein nach langer Trockenzeit erlebe, erlebte ich dort voller Bewunderung und Achtung an besagtem Waldsee. Wir hielten uns geschützt in der Nähe der Umkleidekabinen auf und schauten uns die Blitze an. Und hörten dem Getöse des Donners zu. Manchmal konnte der Badespaß anschließend wieder aufgenommen werden. Oder wir fuhren mit unseren Rädern heim, wo wir hungrig unser leckeres Abendbrot verschlangen. So war das damals.
Wir hatten nicht viel damals und waren doch glücklich. In den Ferien, wenn wir uns viel am heimatlichen Waldsee aufhielten, war es eine kleine glückselige Kostbarkeit, Kekse im Proviant dabei zu haben oder auch ein paar Groschen zu besitzen, um am Kiosk die sonst ungewohnten Leckereien kaufen zu können.
Erfüllt euch auch manchmal eine intensive Dankbarkeit, wenn es euch besonders gut geht?
Und nicht nur heute durchströmt mich das Glück, wenn ich an sommergelben Getreidefeldern vorbeikomme. Egal, ob vor oder nach der Ernte. Oder wenn ich unterwegs die abgemähten Stoppelfelder sehe, die die Weite unterstreichen. Die Heugarben auf diesen Feldern. Das ist einfach Glück. Einfach und mit Demut nehme ich es wahr. Und nehme es an. Weil ich weiß: wir haben genug. Um zu leben. Das ist nicht überall so. Wir haben so viel. DANKE.
Evangelische Kirche in Kranenburg
Ich bin vergnügt, erlöst, befreit...
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